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Auswanderung nach Neuseeland – nur wohin?: Tipps und Aktuelles zum Start im neuen Land

Jede Region in Neuseeland wirbt um neue Einwanderer und Einheimische, die einen Standortwechsel anstreben. Ob das Northland als sonnigste Region, Tauranga und Nelson mit dem besten Lifestyle oder Auckland als Zentrum für Business und Erfolg – alle Gegenden in Neuseeland haben die unterschiedlichsten Vor- und Nachteile. Obwohl das Land im Gegensatz zu klassischen Auswanderländern wie den USA oder Kanada relativ klein ist, bleibt die Qual der Wahl, jede Gegend hat seinen ganz eigenen Reiz. Wo soll man sich nun als deutscher Einwanderer niederlassen?

„Neben den persönlichen Vorlieben gibt es schon auch äußere Faktoren, die man als Deutscher bei der Einwanderung nach Neuseeland im Hinterkopf behalten sollte“, rät der langjährige Auswanderberater Peter Hahn. „Ein häufiges Pauschalurteil ist, in jedem Fall in Auckland anzufangen, weil es dort die meisten Jobs gibt. Das ist natürlich auf den ersten Blick richtig. Allerdings gibt es hier auch die meiste Konkurrenz. Und nicht zu vergessen, man ist in einer Stadt eher eine Nummer, kann nicht so leicht auf sich aufmerksam machen, wie beispielsweise als deutscher Neuankömmling in einer kleinen Gemeinde!“
Dass es für ein Jobangebot außerhalb der Millionenmetropole bei der Einwanderung noch einmal zehn Punkte mehr gibt, hätte in den meisten Fällen keinerlei Relevanz, so der Experte, denn mit einem Jobangebot wäre die in diesem Fall nötige Punkteanzahl von 100, dann ohnehin kein Problem.

Zunächst entscheidend bei der Suche nach dem richtigen neuen Wohnort, ist natürlich ein geeigneter Arbeitsplatz. Wo es für Krankenschwestern, Sozialarbeiter oder Handwerker eigentlich überall im Land Jobs gibt, sind Landwirte oder ITler schon eher auf bestimmte Gegenden festgelegt. „Meine Kunden verteilen sich wirklich auf ganz Neuseeland, sie sitzen von Invercargill ganz im Süden bis ins hohe Northland der Nordinsel. Es gibt viele schöne Ecken in Neuseeland und wenn man beruflich ungebunden ist, empfiehlt es sich für viele Neuankömmlinge erst einmal, das Land anzusehen. Persönliche Vorlieben, gibt es natürlich immer, aber die sind einfach sehr individuell!“, weiß der Neuseeland-Experte. Und Manager-Positionen in internationalen Corporations werden im ganzen Land nur selten an Deutsche, Schweizer oder Österreicher vergeben. Hier bevorzugt der neuseeländische Markt eher Amerikaner, Australier und Briten.

Ein weiterer Faktor bei der Standortsuche ist für viele Deutsche tatsächlich das Wetter. Während der Norden des Landes eher subtropisch geprägt ist, herrscht im Süden ein mitteleuropäisches Klima mit vier ausgeprägten Jahreszeiten. Je weiter westlich desto regnerischer besagt eine Grundregel, doch durch die Gebirgsmassive gibt es zudem zahlreiche Mikroklimata. Was nur mancher realisiert, die Sonnenscheindauer, beispielsweise in Auckland und Wellington, ist nahezu identisch. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet auf der Klimaübersichts-Seite des Meeresforschungsinstitutes Niwa eine detaillierte Aufschlüsselung.

„Woran viele Einwanderer zunächst nicht unbedingt denken, sind die Grundstückspreise. Was nützt einem die schönste Gegend mit Sonnenschein, wenn dort die Immobilienpreise derart hoch sind, dass beispielsweise ein Handwerker-Gehalt nie ausreicht, um sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen? Fast alle Einwanderer haben Ambitionen, wie auch die Kiwis selbst, irgendwann ein Haus zu kaufen. Mietshäuser sind anders als in Deutschland durch hohe Fluktuation und die gewünschte Flexibilität seitens der Vermieter oft keine Dauerlösung. Allerdings kann man für ein ähnliches Objekt in Auckland im Gegensatz zu einem kleinen Örtchen wie Levin nördlich von Wellington die bis zu fünffache Summe hinlegen“, gibt Peter Hahn zu bedenken. „Ob ich also 90.000 Dollar aufbringen muss oder an die 500.000 Dollar, spielt dann eine ganz entscheidende Rolle. Zudem sind in Neuseeland im Vergleich die Hypothekenzinsen von über 5% und zu manchen Zeiten mit bis zu 10% und mehr, recht hoch.“

Während Auckland derzeit ein eigenes Programm für die Suche nach geeigneten hochqualifizierten Arbeitskräften entwickeln will, setzt man auf der Südinsel eher auf private Investitionskunden für den Wiederaufbau Christchurchs. „Invest Christchurch“ sucht ganz gezielt für städtische Anlagen, wie Parks, das Multifunktionsstadium, Wohnhäuser, kommerzielle Gewerbeflächen und das Innovationszentrum nach privatem Investment und in der Folge auch nach entsprechenden Arbeitskräften. „Wie ein erst kürzlich veröffentlichter Business-Report zeigt, sind die Einstellungschancen auf der Südinsel in Canterbury momentan wesentlich besser als auf der Nordinsel“, erklärt Peter Hahn die momentane Arbeitsmarktsituation in Neuseeland. Durch die Weltwirtschaftskrise und den starken Neuseeland Dollar kämpfen zudem viele große Firmen noch immer mit den Auswirkungen, sind durch die oft starre Firmenbürokratie wesentlich unflexibler im Handeln und werden im nächsten Quartal keine neuen Mitarbeiter einstellen, so die Studie. „Im Gegensatz dazu sind kleinere Unternehmen schon aus den direkten Negativauswirkungen der Krise heraus und planen bereits die nächsten Schritte. Das spricht momentan eher für kleinere Städte mit kleinen bis mittelständischen Unternehmen, besonders auf der Südinsel“, resümiert Peter Hahn die aktuelle Lage.

„Jeder Neuseeland-Interessierte sollte somit in jedem Fall die Südinsel bei der Standortwahl berücksichtigen und bei der Arbeitsplatzsuche auch eher auf mittelgroße Unternehmen abzielen. Viele meiner Kunden haben schon im kleinsten Örtchen die größten Geschäfte aufgebaut. Denn dort, wo man als Neuankömmling auffällt und interessant ist, entwickeln sich dann auch leichter Geschäftsbeziehungen, als in einer Großstadt wie Auckland! Hier macht man sich wortwörtlich schneller einen guten Namen.“

Ob Jobangebot, Lifestyle, finanzielle Ausgangslage, Wetter oder Arbeitsmarktsituation – wer sich gut informiert, wird bestimmt schnell den für sich geeigneten neuen Wohnort finden.

 

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