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Die mächtigen Kauri-Bäume im Waipoua-Wald

„Te Matua Ngahere – Vater des Waldes“, sagt Bill und ergänzt – wie noch häufiger an diesem Abend – : „Kia Ora – Willkommen“. Still und andächtig betrachtet unsere 8-köpfige Gruppe den Vater des Waldes. Er ist mit 17 Metern Durchmesser der mächtigste Kauri-Baum im Waipoua-Wald an der Westküste der Northlands.

2007 brach einer seiner Hauptäste in einem Sturm aus der Krone, er liegt rechts vom Weg, zusammen einigen anderen kleinen Bäumen, die er bei seinem Sturz mitriss. „Viel Licht hat dieser Sturz gebracht und neues Leben, das bereits den gefallenen Ast überwuchert“, sagt Bill.

Wir sind auf der  4-stündigen „Twilight Encounter“ Tour mit Footprints Waipoua. 8 Menschen, die zusammen mit Bill, unserem Maori-Führer, die großen Kauri-Bäume im Waipoua-Wald besuchen: Die 4 Schwestern, 4 in etwa gleich hohe 200 bis 500 Jahre alte Bäume, die eng beieinander stehen, dann den Vater des Waldes, etwa 4000 Jahre alt und zum Schluss Tane Mahuta, den Herrn des Waldes, etwa 2000 Jahre alt. Wir beginnen die Tour zwei Stunden vor Sonnenuntergang; wenn wir den Wald wieder verlassen, ist es bereits dunkel. Footprints Waipoua wählt diese Zeit, weil dann kaum andere Menschen im Wald sind, wir die Chance haben, nachtaktive Tiere zu sehen und weil der Übergang vom Tag zur Nacht auch uns ruhig und präsent werden lässt.

Uns begegnet nur eine amerikanische Großfamilie, die zum Vater des Waldes joggt. Bill zeigt uns, was sie vermutlich alles verpasst haben, z.B. die Spuren der Holzgewinnung und der Kauriharz-Sammler, die noch vor 70 Jahren die Bäume anritzten, um ihr Harz zu gewinnen, bis die Bäume dadurch starben. Kauriholz ist sehr beliebt, weil es gerade wächst und keine Astlöcher besitzt. Heute ist der Handel mit Kauri-Produkten verboten – der Wald, den wir gerade durchschreiten, sind nur noch 4% des ursprünglich einmal vorhandenen Waldgebietes. Die jetzt gehandelten Kauri-Produkte werden aus dem sogenannten „Sumpf-Kauri“ gewonnen, Kauribäume, die gestorben sind und im Boden konserviert wurden.

Bill weist uns auch auf die vielfältige Vogelwelt hin, wir hören den Tui und sehen die Ruru-Eule; wir lernen, in welchen Erdlöchern Kiwis leben; wir sehen keinen Kiwi, dafür aber seinen Jäger, das in Neuseeland gehasste Opossum.

Bill beendet den Ausflug, in dem er ein Stück Kauriharz anzündet, ein Maori-Gebet dazu singt und sich selbst auf der Flöte begleitet. Gegen 22 Uhr sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt, dem Copthorne Hotel in Omapere. „Kia Ora und vielen Dank.“, sagt Bill zum Abschied.

Reiseinfos:

Eine preiswerte und liebevoll gestaltete Alternative zur Übernachtung im Copthorne Hotel ist das Hostel Globetrekkers|http://www.globetrekkerslodge.com/ , ca. 5 Minuten zu Fuss vom Startpunkt der Tour entfernt. Der Host Mike kennt Bill persönlich und meldet Gäste gerne bei Footprints Waipoua an, man wird dann direkt im Hostel abgeholt.

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