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Neue internationale Business-Studie beweist: Der Kiwi-Lifestyle schlägt den Weltdurchschnitt

Das Unternehmen Regus veröffentlicht alle zwei Jahre einen so genannten Work-Life Balance Index, der zeigen soll, in welchen Ländern der Welt die persönliche Zufriedenheit und Ausgeglichenheit zwischen Beruf und Privatleben am besten funktioniert. Deutschland ist fast in allen Kategorien trauriges Schlusslicht, während Neuseeland sogar über dem Weltdurchschnitt angesiedelt ist. Die Studie beweist – der Kiwi-Lifestyle ist einfach besser!

In der Umfrage wurden über 16.000 Firmen in mehr als 80 Ländern befragt. Seit der letzten Statistik im Jahr 2010 ist der Work-Life Balance Index um 24 Prozent angestiegen, was bedeutet, dass rund um den Globus mehr Arbeiter das Gefühl haben, ihre Bedingungen und der Ausgleich zwischen Arbeitszeit und Freizeit habe sich verbessert. Gemessen werden unter anderem „schwächere“ Faktoren wie ‘die Freude an der Arbeit’, ‘das Erreichen der gesteckten Ziele’ und ‘die Zufriedenheit und Zeit, die man in der Arbeit und zu Hause verbringt’. Doch auch wirklich messbare Indikatoren wie die tatsächliche Arbeitsdauer, sowie zusätzliche Aufgaben und Verantwortungsbereiche im Job werden in der Regus Studie ermittelt. 61 Prozent der Geschäftsleute weltweit empfinden seit 2010, dass sich ihre Work-Life Balance verbessert hat.

Im Vergleich liegt Neuseeland mit 126 Punkten über dem mit 124 Punkten weltweiten Durchschnitt des Life Balance Index, während Deutschland nur bei 95 Punkten landete. Und selbst das ist eine Verbesserung, denn noch in 2010 lag der Index bei knapp 60 Punkten. Spitzenreiter war Mexiko mit 153 Punkten. „In Deutschland sind zwar die Arbeitsbedingungen, über die Gewerkschaften wachen, oft besser als in Neuseeland und auch das Einkommen ist deutlich höher. Die Erwartungshaltung vieler Deutschen ist jedoch auch dementsprechend größer als die der meisten Kiwis“, erklärt Neuseeland-Experte Peter Hahn das Phänomen. „Die Grundvoraussetzungen sind schon so gut, dass der Mensch eben dazu tendiert, immer noch mehr Zugeständnisse haben zu wollen. Die Kiwis haben eine andere Mentalität, sie sind im allgemeinen wesentlich anspruchsloser und genügsamer.“

In Neuseeland arbeitet man jetzt zwar härter als noch zwei Jahre zuvor und wird dafür noch nicht einmal besser bezahlt, dennoch empfinden fast 70 Prozent aller Befragten nun eine größere Harmonie zwischen Privat- und Berufsleben. „Das ist schon ein Paradoxon in sich“, stellt auch Professor Paul Spoonley, Soziologe an der Massey Universität fest. „Man würde in einer Umfrage eigentlich das Gegenteil erwarten, dass Kiwis jetzt gestresster sind, aber das scheint nicht der Fall zu sein.“ Viele Arbeitgeber in Neuseeland hätten in den vergangenen Jahren versucht, die Rahmenbedingungen für ihre Belegschaft zu verbessern und ein Drittel der Unternehmen habe damit auch eine tatsächliche Verringerung des Arbeitsaufwandes erreicht. Das Resultat lässt sich sehen, denn 74 Prozent der Kiwis sind nun tatsächlicher glücklicher mit ihrer Arbeit, während die direkten Nachbarn Australien nur 69 Prozent der Arbeiter glücklicher machen konnten. „Dennoch haben wir eine Abwanderung von Neuseeländern nach Australien. Aber das zeigt ja eigentlich nur, dass die Kiwis ihres eigenen Glückes Schmied sind. Wer unzufrieden ist, verändert etwas und wechselt eben den Arbeitsplatz oder sogar das Land“, erklärt Professor Spoonley.

In Deutschland hatten 46 Prozent aller Befragten längere Arbeitszeiten und mehr zusätzliche Aufgaben und Verantwortungen zu übernehmen als in der vorangegangenen Umfrage. Die Bundesrepublik ist trauriges Schlusslicht in der Kategorie der ‘Harmonie zwischen Arbeitszeit und Privatvergnügen’ sowie ‘bei der Unterstützung der Firma, den Weg zum Arbeitsplatz zu verkürzen’. Immigrationsexperte Peter Hahn beobachtet seit langem den Lebensstil in Deutschland und Neuseeland: „Ich denke sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer in Neuseeland haben eine gute Grundeinstellung zur Work-Life-Balance. Obwohl sie mehr arbeiten müssen, gehen sie früh um sechs Uhr noch vor der Arbeit zum Surfen, nehmen sich den Nachmittag frei, um ihre Kinder zum Sporttraining zu begleiten und erledigen die Arbeit dafür am Wochenende oder am Abend. Das schafft natürlich einen flexibleren Lifestyle, ohne mehr Geld verdienen zu müssen“, wägt Peter Hahn ab. „In Deutschland hingegen zählt für viele eben noch beispielsweise ein tolles Auto fahren zu müssen, Statussymbole sind für das Ansehen in der Gesellschaft unglaublich wichtig. Als ich hier vor über 18 Jahren mein Business als Immigrationsberater in Wellington anfing, mietete ich mich für Kundengespräche in die Kanzlei eines Anwaltes in der City ein. Ich konnte meine Kunden ja schlecht in meinem Privathaus am Strand empfangen, welchen Eindruck würde das wohl machen? Aber schon bald wurde mir klar, das ist überhaupt nicht nötig. Man verkauft hier nur eine Fassade. Seitdem treffe ich alle Kunden hier in meinem Büro, in meinem Wohnhaus in Eastbourne, einem Vorort von Wellington. Das ist der Lifestyle, den sich ohnehin viele wünschen, die nach Neuseeland auswandern wollen und schlichtweg das, was mich als Person eben ausmacht“, verrät der ehemalige Anwalt aus Berlin.

Wenn Kiwis trotz zunehmender Arbeitszeit und schlechter Bezahlung glücklicher sind und eine bessere Balance zwischen Arbeit und Freizeit finden als die Deutschen, ist dann der Lifestyle nicht einfach eine persönliche Entscheidungssache, eine Einstellung zum Leben? „Da ist mit Sicherheit ein Fünkchen Wahrheit dran. Allerdings üben die unaufhaltsame Maschinerie in Deutschland und der Konkurrenzkampf im dicht besiedelten Europa auch wesentlich mehr Druck von außen auf die Deutschen aus als dies in der neuseeländischen Gesellschaft der Fall ist“, resümiert Peter Hahn.

Auf jeden Fall zeigt die Regus Umfrage deutlich: je weniger Zeit man – beispielsweise durch einen langen Weg zur Arbeit – mit der Familie verbringt, desto negativer wirkt sich dies auf die Gesundheit, einen entspannten Schlaf und den Erschöpfungsgrad aus. Wer dauerhaft mehr als 45 Minuten Arbeitsweg in Kauf nehmen muss, dessen Wahrscheinlichkeit für eine Scheidung steigt sogar um 40 Prozent an, so das Ergebnis.

Nachdem sich die wirtschaftlichen Bedingungen weltweit wieder zu erholen scheinen, seien grundsätzlich auch wieder mehr Arbeitsstellen auf dem Markt, offenbart die Studie. Dadurch könnten die Arbeitgeber nicht mehr ignorieren, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Angestellten zufrieden zu stellen und sich um ihre Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu kümmern. So sind beispielsweise Eingeständnisse wie flexiblere Arbeitszeiten, um den Berufsverkehr zu vermeiden, Arbeitstage von zu Hause oder vereinfachte Arbeitsweisen eine Möglichkeit, um langfristig Kosten zu sparen und die tatsächliche Zufriedenheit und Produktivität der Angestellten zu erhöhen.

Ob Deutschland oder Neuseeland – den entspannteren Lifestyle kann man nur mit der richtigen Grundeinstellung und keiner allzu großen persönlichen Erwartungshaltung auch wirklich leben! Und Neuseeland bietet dafür die besten Voraussetzungen.

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