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Helen Clark soll Chefin von UN-Entwicklungsprogramms werden

Helen Clark hat es als Premierministerin verstanden, Neuseeland modern und zukunftsfähig erscheinen zu lassen. Nun soll sie Chefin des UN-Entwicklungsprogramms werden.

“Die Welt muss schließlich ernährt werden”

Im Februar hat sich Helen Clark bei den Vereinten Nationen in New York vorgestellt. Sie ist eine von drei Anwärterinnen auf den dritthöchsten UN-Job. Australische und neuseeländische Medien berichten nun, die ehemalige Premierministerin Neuseelands haben den Posten bekommen und werde im Sommer Chefin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP). Allerdings muss UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Berufung noch vornehmen.

Seit November 2008 ist Helen Clark, die von 1999 bis dahin Premierministerin Neuseelands war, etwas unterbeschäftigt. Ihre dritte Wahl verlor die Sozialdemokratin gegen John Key von der konservativen Nationalpartei. Key unterstützt Clarks Ambitionen und spricht von einer „großen Ehre für Clark und Neuseeland“. Das UNDP mit einem Etat von über vier Milliarden Dollar konzentriert sich auf die Themen Armutsbekämpfung, HIV/AIDS, demokratische Regierungsführung, Energie, Umwelt und Krisenprävention.

Helen Clark hat es als Premierministerin verstanden, Neuseeland, das rund 40 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit Agrarprodukten erwirtschaftet, modern und zukunftsfähig erscheinen zu lassen. 2006 kündigte Clark an, Neuseeland wolle das erste klimaneutrale Land der Welt werden, also nicht mehr Treibhausgase emittieren, als es über seine Wälder binden kann. 2007 brachte sie dazu das anspruchsvollste Emissionshandelssystem der Welt durch das Parlament. Bis 2013 sollten sämtliche Sektoren der Wirtschaft – auch die Landwirtschaft – in den Handel mit Klimazertifikaten einbezogen werden. Allerdings kämpfte Clark dafür, dass die großen Landwirtschaftsnationen im neuen globalen Klimapakt besser wegkommen sollten. Schließlich müsse die Welt ernährt werden, sagte sie dem Tagesspiegel in einem Interview. Im Herbst 2008 hat Clarks Idee schwere Schlagseite erlitten, denn Key kündigte an, den Emissionshandel abzuschaffen.

Clark verfügt weltweit über gute Kontakte und hat einen guten Namen. Das qualifiziert sie als UNDP-Chefin. Die Entwicklungspolitik Neuseelands ist dagegen weit von hehren UN-Zielen entfernt. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) brachte Neuseeland unter Clark gerade mal 0,27 Prozent seines BIP für Entwicklungshilfe auf. Seit den 70er Jahren lautet das Ziel 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklung.

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